
Insektenwunderakademie
Neues zum Projekt
Interview mit Projektleiter Torsten Blume
Faszinierend, rätselhaft und wunderbar – die Insekten. Weit über das Mittelalter hinaus waren Marienkäfer Glückssymbole, Grillen willkommene Hausgäste – Käfer, Bienen, Ameisen galten als Zeichen und Wunder der göttlichen Schöpfung, als Wetterboten und konnten die Zukunft anzeigen. Alte Bauernregeln künden bis heute davon, wie genau die Menschen Insekten beobachteten und von ihrer Bedeutung für die Landwirtschaft wussten. Zu Pfingsten 2025 ist die „Insektenwunderakademie“ auf der Streuobstwiese ein Freiluft-Labor für alle Interessierten. Hier gilt es, sich von den Fähigkeiten und Formen der Pracht- und Lauf-Käfer, der Wildbienen oder Grashüpfer begeistern zu lassen.
Die Frankenhäuser Festspiele im Gespräch mit Torsten Blume.

Frankenhäuser Festspiele: Viele mögen ja Insekten nicht, höchstens als hübsche Schmetterlinge und mit Einschränkungen als fleißige Bienen …
Torsten Blume: Ja, dank der immensen wissenschaftlichen Erkenntnisse wissen wir heute zwar, wie wichtig Insekten sind. Aber unser Verhältnis zu den kleinen Tieren ist doch meistens eher distanziert. Noch dazu, weil die Körper der Insekten so ganz anders sind als unsere menschlichen Körper. Heuten verstehen wir die Insekten zwar auch als Nützlinge, meistens jedoch als lästige Begleiter oder auch als Schädlinge.
Frankenhäuser Festspiele: Und die Insektenwunderakademie wird das ändern? Was erwartet die Interessierten?
Torsten Blume: Vom 6. bis 9. Juni lädt die Werkstatt dazu ein, Insekten als natürliche Wunder zu bestaunen. Dazu beobachten wir Insekten, lassen uns aber auch von historischen Bildern inspirieren, auf denen Insekten schon vor 500 Jahren als heilsbringend, faszinierend, rätselhaft und wunderbar dargestellt wurden. Wir zeichnen gemeinsam und gestalten Skulpturen, Amulette, Glücksbringer und Zauberzeichen aus Holz und Draht, aber zum Teil auch aus Sandstein. Zum Abschluss lassen wir am Pfingstmontag in einer Veranstaltung in der Wiesenküche die gestalteten Insekten in der Luft tanzen.
Frankenhäuser Festspiele: Was verbindet die Insektenwunderakademie und das Gedenken an den Bauernkrieg?
Torsten Blume: Bäuerinnen und Bauern wissen ja viel vom Zusammenleben und der Zusammenarbeit mit Pflanzen und Tieren, also auch Insekten. Und das natürlich auch im Mittelalter, davon künden die alten Bauernregeln. Sie hatten – wie man das heute nennen würde – eine besondere „Beziehung zur Natur“. Wenn wir uns zu Pfingsten neugierig den Insekten widmen, versuchen wir, diese Naturbeziehung wieder zu entdecken. Der Bauernkrieg war auch ein Krieg gegen die Bauern und gegen deren „Beziehung zur Natur“. Vor etwa 500 Jahren begann man damit, die Landwirtschaft zu verändern, sie stärker denn je wirtschaftlich zu machen, um alles Natürliche und damit auch das Bäuerliche immer stärker ausbeuten zu können. Damit einher ging auch eine große Entzauberung unserer artenübergreifenden natürlichen Existenz.
Frankenhäuser Festspiele: Wie bereitest Du die Werkstatt vor?
Torsten Blume: Einen Vorgeschmack gibt es bereits zur Eröffnung der Festspiele, zum Bürgerpicknick am 24. Mai. Wir freuen uns auch schon sehr auf die ersten Gespräche mit den Menschen, die uns von faszinierenden Käfern und anderen Insekten erzählen können, oder uns vielleicht bereits wundersame Fotos und Bilder von Insekten mitbringen, die sie interessant finden und die dann sicher für uns sehr inspirierend sind. Zugleich wird mit Masken, Kostümen, Klangobjekten und anderen Requisiten ausprobiert, sich auch einmal selbst in ein Insekt zu verwandeln. Bei der Veranstaltung am Pfingstmontag wollen wir uns auch bei den Leuten bedanken, die uns im Vorfeld mit ihren Bildern oder Geschichten inspiriert haben, und ihnen einige unserer kleinen Käfer- oder Zikaden-Amulette als Glücksbringer und Dankeschön überreichen.
Frankenhäuser Festspiele: Dass heißt, jeder, der mitmacht, Fotos, Bilder und Geschichten vorbeibringt, erhält ein Dankeschön von Euch?
Torsten Blume: Ja, denn wer hätte nicht gern einen Glücksbringer bei sich? Fotos, Bilder und Geschichten können übrigens am 24. Mai direkt mit zum Bürgerpicknick gebracht werden oder ab sofort gesendet werden an info@frankenhäuser-festspiele.de
Projektleiter Torsten Blume
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Für Kinder und Jugendliche ist die Teilnahme kostenfrei. Familien zahlen den Teilnahmebeitrag nur einmal. Mehr Infos? Kontaktieren Sie uns:
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